Ich glaube mein Problem ist schon immer, dass ich nicht weiß was ich will. Ständig war ich in Situationen, um die ich beneidet wurde, über die andere Menschen sagten 'wow, wie schön', nur ich war nicht glücklich und habe irgendwann begonnen zu glauben, dass ich einfach überhaupt nicht in der Lage wäre glücklich zu sein. Im Nachhinein, da fiel es mir leicht zu sehen, wie toll das alles war, was ich hatte, und es kam nicht nur einmal vor, dass ich mich dorthin zurück wünschte. Ich war mir sicher, wenn ich noch einmal in eine solche Situation käme, dann wüsste ich was ich an ihr habe, und könnte sie viel mehr genießen. Nur passierte das nie. Ich rutschte in Beziehungen und Situationen, ständig. Nur selten traf ich bewusste Entscheidungen, es war weniger ein 'Ja das will ich', sondern vielmehr ein 'mh ja das scheint okay zu sein, mal schauen was kommt'. Selbst wenn ich wusste, dass ich etwas eigentlich nicht wollte, habe ich es erst einmal weiter laufen lassen, .. ganz einfach weil es leichter war, und weil ja vielleicht doch etwas gutes daraus werden könnte. Oft ist das tatsächlich geschehen, oft resultierten aus diesen 'Unfällen' tolle Erfahrungen und unvergessliche Momente, aber ich konnte sie nicht so schätzen wie es ein anderer an der Stelle vielleicht hätte tun können.
'ich hab doch alles was ich mir nur wünschen kann, warum bin ich dann nicht glücklich?'
das habe ich so unzählige Male gedacht. ' ich hab ein Hobby das mir Spaß macht, einen tollen Freundeskreis, eine wundervolle Beziehung mit einem Menschen den ich liebe und der mich liebt, einen Studienplatz der mir so viel bietet, eine eigene Wohnung, ...' Warum dann, warum kann ich verdammt nochmal nicht glücklich sein?Wenn ich jetzt so darüber nachdenke ist das eigentlich ganz einfach zu beantworten. Nur weil es objektiv etwas erstrebenswertes und perfektes zu sein scheint, heißt es nicht, dass es auch für mich das Richtige ist.
Menschen sind unterschiedlich, der eine träumt von einem Wohnwagen irgendwo im Wald, umgeben von der Natur und vollkommen Allein, der andere möchte einen Ehepartner und ein Einfamilienhaus mit Gartenzwergen davor. Wenn du dem Einsiedler einen Tesla, eine Villa mit eigenem Kinosaal und Whirlpool schenkst, dann hat er in den Augen vieler das perfekte Leben, aber das ist nicht das was er will. Und so wird er trotz des Reichtums und obwohl er das Leben vielleicht ganz gut so findet nie wirklich glücklich sein, sich aber immer Fragen warum es ihm nicht gelingt.
Ich glaube jeder Mensch sollte sich die Zeit nehmen darüber nachzudenken, wirklich ernsthaft nachzudenken, von welch einem Leben er träumt. Und dabei sind diese von der Gesellschaft aufgezwungenen Bedürfnisse unbedingt außen vor zu lassen.
Wo willst du leben? Unter welchen Bedingungen? Willst du eine Familie? Eine Ehe? Was willst du mit deinem Leben machen?
Möchtest du in der Stadt leben oder auf dem Land, in einem Haus oder in einer Wohnung? Und auch wenn wir Menschen oft dazu neigen zu sagen je größer, desto besser.. Wenn du mal wirklich intensiv darüber nachdenkst, dann ist dein Traum höchstwahrscheinlich nicht die große Villa, das teure Auto und der Chihuahua.
Ich glaube um glücklich mit seinem Leben zu sein, wenn man sich öfter mal dabei ertappt sich zu fragen, warum man nicht mit dem glücklich sein kann, was man hat, muss man sich von diesem Job, Haus, Familie, verabschieden. Nicht, weil es in jedem Fall die falsche Entscheidung ist, aber weil es eben auch nicht für jeden richtig ist.
Menschen sind so unterschiedlich, dass es schlichtweg unmöglich sein mus, dass dieser Traum, den wir vom Kindesalter an aufgezwängt bekommen für jeden richtig ist.
Also, lehn dich mal zurück, schließ die Augen und frag dich ganz ernsthaft was du willst.
Mir persönlich hat das sehr geholfen.