Grenzen

Sara Ahmed hat in einem ihrer Texte geschrieben, dass die Herausforderung aller Feminist*innen ist, Bindungen aufrecht zu erhalten obwohl Menschen problematische Dinge sagen. Die Befähigung einer Bindung das auszuhalten, ist die Aufgabe mit der sich Feminist*innen konfrontiert sehen, und das ist einfach so unglaublich wahr.
Es geht nicht darum darüber hinweg zu sehen, jeden Menschen problematischen Mist reden zu lassen und bedingungslos Loyal zu sein, es geht darum den Bindungen die ein Mensch zum überleben braucht genug Kraft zu verleihen darüber sprechen zu können. Und ich glaube das lerne ich gerade. Zu entscheiden was zu viel ist, was einfach ein Maß an Problematik ist, dass der Mensch der sie von sich gibt nicht länger Teil meines Umfelds sein kann, und was okay ist, womit ich leben kann, zugunsten der Bindung. Ich bin so wütend, und ich will mir so vieles nicht mehr gefallen lassen. Ich will mir meine Energie nicht mehr rauben lassen, und ich will nicht mehr Tag für Tag kämpfen.
Es ist so gut das Gefühl zu haben irgendwo anzukommen. Diese Freiheit, der Frieden in sich selbst, zu wissen, dass es okay ist wie es ist. Nicht mehr das Gefühl zu haben mich verbiegen zu müssen, bis etwas bricht. Die Bindung, oder ich selbst.
Ich weiß nicht ob das dieses Erwachsen werden ist, oder ob ich einfach lerne mich selbst zu respektieren. Ich glaube genau das tu' ich gerade. Ich kenne meine Grenzen, und ich kann sie endlich verteidigen. 


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