Und so geht es jedem Menschen, sicher gibt es einige, die immer auf der asphaltierten Straße bleiben, sich nie auf irgendwelche abenteuerlichen Streifzüge begeben, außer vielleicht wenn sie auf einen anderen Menschen treffen.
Denn dann plötzlich wollen sie nicht mehr auf dieser langweiligen Straße bleiben, sondern zeigen, was in ihnen steckt, sie trauen sich mehr zu, weil sie jetzt nicht mehr allein sind, und wenn sie gemeinsam ein Gebirge erklimmen, dann tut das weh, und einige kehren vielleicht auf halbem Weg um, aber andere schaffen es gemeinsam an den Gipfel und genießen die Aussicht. Aber so schön der Moment auch sein mag: es bleibt nicht so. Es kommen Unwetter, und der eine liebt vielleicht das Gebirge aber der andere vermisst den Wald oder die Wiesen. Das Leben ist einzigartig. Und wir haben nur eins davon, und ich weiß jetzt dass es egal ist welchen Weg man wählt.
Man kann seinen eigenen Weg gehen, und immer alle Ziele vor Augen haben und niemals auch nur in Erwägung ziehen einer anderen Person zuliebe davon ab zu kommen, und am Ende steht man mitten im Wald und stellt fest, dass man lieber auf einem ach so verhassten Gipfel mit einer ganz bestimmten Person stehen würde als allein in diesem wunderbar duftenden Wald. Oder aber man geht mit der anderen Person und fragt sich immer warum man den Wald verlassen musste. Es ist egal wie man sich entscheidet. Es gibt keinen perfekten Lebensweg. Und ich glaube noch nicht einmal dass der Mensch wirklich komplett glücklich sein kann.
Das Ungewisse macht dem Menschen nicht nur Angst, es reizt auch. Was wäre Wenn?
Vielleicht wandert man gemeinsam durchs Gebirge und sehnt sich zum Wald zurück, aber wenn man im Wald steht vermisst man wieder das Gebirge. Man will immer das was man nicht haben kann.
In Anbetracht dessen, glaubte ich es sei egal, wie man sich entscheidet. Man wäre ja so oder so unglücklich, aber eine Sache gilt es dabei noch zu berücksichtigen: Allein wird man nie aus dem Muster ausbrechen können, oder nur sehr, sehr schwer. Wenn ein Mensch nicht von der Existenz eines Gebirges weiß, wird er nie eines durchwandern. Er ist darauf angewiesen einen anderen Menschen zu treffen, und von ihm zu lernen. Es gilt einen Menschen zu finden, der einem das Gebirge zeigt, und dem man im Gegenzug den Wald zeigen kann. Der nicht darauf besteht in diesem Gebirge zu bleiben, sondern der auch bereit ist andere Wege auszuprobieren. Ich glaube das ist der einzige Weg, bei dem man wirklich so viel wie möglich vom Leben mitbekommt. Und ja, vielleicht muss man dafür auf den perfekten Sonnenuntergang im Wald verzichten, der nur ein einziges Mal alle 100 Jahre stattfindet, und stattdessen in einer schummrigen Höhle ausharren und Blasen an den Füßen pflegen. Man kann einfach nicht zu jeder Zeit an mehreren Orten gleichzeitig sein. Manchmal verpasst man die bedeutenden, und alles verändernden Momente, nur weil man einem scheiß Sonnenuntergang nachjagt. Und das ist es doch, was wirklich traurig ist. Aber das kannst du vorher nicht wissen.
Du musst einfach leben. Und dich entscheiden.
Das ist das allerwichtigste.
Sich zu entscheiden.
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